Insulaner Party

21. Februar 2020 0 Von Sophie

„Hast du Lust tanzen zu gehen?“, mit dieser Frage ergab sich eine interessante Erfahrung der Abendunterhaltung auf dieser schönen Insel.

Unsere neuen deutschen Freunde, haben wir vor ein wenigen Monaten über ein paar gebrauchte Kinder-Gummistiefel kennengelernt und treffen uns seitdem regelmäßig. Eben auch am vergangenen Samstag zum „Dansefest“, einem abendlichen Tanzfest. Angekündigt war eine neue Veranstaltung, die „früh beginnt und vor Mitternacht endet und wo der Fokus nicht auf der Bar, sondern dem Tanzen liegt“.
Interessant, dachten wir Mädels uns und zogen los, ahnungslos was uns genau erwarten würde.

Pünktlich um 19:30 Uhr waren wir an der Villa Nova, einer historischen Villa am Rand der Hauptstadt Rønne. Schon auf dem Parkplatz schwebten die bunten Diskolichter durch die Fenster. Ausgerüstet mit Partyarmband machten wir uns auf den Weg zu dem Raum aus dem dänische Popmusik drang und trafen dort auf etwa 20 Menschen.
Eindeutiger Frauenüberschuss! Interessant auch die Kleiderwahl: zwischen legerer Leggins mit Shirt, Partykleid und Paillettentop war alles vertreten. Eines einte sie alle, die flachen Turnschuhe.

Und dann ging es los! Eine junge Frau mit Headset trat in die Mitte des Raumes, begrüßte uns und begann dänische Anweisungen ins Mikro zu sprechen. Das war also das angekündigte halbstündige Aufwärmen mit FriDanse und unsere Instrukteurin eine Tanzlehrerin, die diese Veranstaltung organisierte.
Einheitlich hüpften und tanzten wir als Gruppe durch den Raum, ruderten mit den Armen oder schwenkten die Hände. Meine Freundin und ich mussten uns zu Beginn ein Lachen verkneifen, waren wir doch aus Berliner/ Potsdamer Partynächten so etwas nicht gewöhnt. Doch je länger diese gemeinschaftliche Sause durch den Raum ging, desto freier wurde man im Kopf. Schließlich machten sich gerade alle etwas zum Deppen und man fühlte sich gut dabei.

Verwechslung ausgeschlossen!

Nach Abschluss des Aufwärmens machte jeder wie er wollte. Der DJ legte bekannte internationale Popsongs und auch dänische Musik auf. Es wurde laut mitgesungen, gesprungen und sich teilweise auch der Schuhe entledigt. Wurde der Durst nach einigen Songs groß, ging man an die Bar und bediente sich selbst mit ausschließlich alkoholfreien Erfrischungsgetränken. Dabei klebte jeder ein Namensschild auf den Plastikbecher 😀

Natürlich bleibt es auf so einer kleinen Insel nicht aus, dass man Bekannte trifft. Vor allem ist das Partyleben hier auf Bornholm nicht ausgeprägt. Es gibt ein paar Läden mit Live-Musik oder auch die bekannten Sommerfeste. Aber wer hier regelmäßig das Tanzbein schwingen mag, längst kein Teenager mehr ist, bleibt etwas allein gelassen. Und so traf meine Freundin auf dem Dansefest gleich drei Kolleginnen, die die Gunst der (Tanz-)Stunde ebenfalls nutzten.
Um halb elf kündigte unsere Gastgeberin die letzten zwei Songs an. Das angekündigte Ende vor Mitternacht war nicht übertrieben. So früh waren wir noch nie von einem Ausgeh-Abend zurück! In Berlin geht man da erst langsam von zu Hause los.

Bis zum nächsten Mal

Nach ein paar Abschlussworten und der Bitte um Feedback, wurde das Dansefest beendet. Nicht ohne noch anzukündigen, dass es diese Art Abend nun regelmäßig und der nächste Anfang März stattfinden sollte.

Meiner Freundin und mir hat das kleine Tanzfest gut gefallen. Die Musik war super und Alkohol brauchen wir beide nicht zwingend für eine gute Party. Die Stimmung war fröhlich, nett und ungezwungen. Das frühe Ende hat den Vorteil, dass man am nächsten Tag nicht völlig zerstört ist.
Und auch wenn das Ganze ein wenig den Charme einer zugegeben teuren Schülerparty hatte (150DK = 20€ inkl. Getränke), so haben wir uns beide versprochen beim nächsten Dansefest wieder dabei sein zu wollen.