Erste Hofeindrücke

Erste Hofeindrücke

2. September 2020 3 Von Sophie

Nun wohnen wir ein paar Wochen in unserem roten Häuschen Mitten auf dem Land, im Norden der Insel. Wir fühlen uns schon etwas zu Hause, auch wenn unsere Kartons noch nicht komplett ausgepackt sind und es in manchen Räumen noch sehr nach Rumpelkammer aussieht.


Wir lernen uns erst kennen – das alte Haus und wir Vier. Die zwei Besichtigungen mit dem Makler im Frühsommer haben uns einen Eindruck vermittelt und nun schauen wir, wie es wirklich ist hier zu leben.

Die Realität

In jedem Fall hält das Haus viele Überraschungen für uns bereit.
Interessant war die Begegnung mit dem Vormieter gleich am Tag unseres Einzuges. Er eröffnete uns, dass man nur warmes Wasser erhält, wenn man zuvor den Holz- oder Ölbrennofen eine Stunde vor Nutzung anwirft. Der Öltank erwies sich als komplett leer, obwohl die Anzeige auf 98% steht – bis heute.
An der Küche – für ihr Alter eigentlich noch gut in Schuss- brachen letzte Woche die ersten Knäufe ab und einige Türen schließen nicht richtig.
Und durch die Fugen der eigentlich neuen Thermofenster wanderte eine Ameisen-Großfamilie ein, welche nur mit dem Kammerjäger bekämpft werden konnte.

Das sind nur Beispiele, welche „interessanten“ Entdeckungen man in einem alten Haus machen kann. Uns war klar, dass wir keinen Neubau beziehen und dass wir viel ersetzen, umbauen oder modernisieren müssen/ wollen.

Schön soll’s werden…

Im Zuge der ersten Sanierungshandgriffe ist es durchaus spannend zu sehen, was sich hinter Wänden, Böden und Dachschrägen verbirgt. Darunter finden sich alte Baumaterialien, welche wir mit ökologischen und zeitgemäßen ersetzen wollen. Da wir keine Handwerker sind, aber hoch motiviert, recherchieren wir viel und schauen Videos mit Bauanleitungen. Einiges werden wir allein versuchen und bei anderen Erneuerungen suchen wir uns professionelle Hilfe.
Es gibt noch sehr viel zu tun und wir scheuen die Arbeiten nicht. Alles wird seine Zeit dauern und hoffentlich werden wir zwischendurch unsere Entscheidung für das Haus und den Hof nicht verfluchen.

Hygge-Momente

Auch wenn es erst ein paar wenige Wochen sind, fühlen wir uns durchaus wohl im Unperfekten und Provisorischen. Und wir sehen immer wieder vor unserem inneren Auge, wie schön es werden kann und auch heute schon ist! Vielleicht ist das sowieso das Wichtigste: in dem Weg hin zum Neuen auch das Schöne zu sehen und zu genießen.

So saßen wir letzte Woche in unserem kleinen Garten unter dem Apfelbaum – auf der einen Seite der Blick zur großen Backsteinscheune, auf der anderen Seite die Aussicht zum Maisfeld in seiner grünen Pracht. Die Kinder schaukelten fröhlich. Die Sonne schien. Es war warm. Rundherum war es herrlich idyllisch! Alles war für den Moment perfekt.