Kaltstartschwierigkeiten

Kaltstartschwierigkeiten

10. Oktober 2019 0 Von Sophie

Manchmal hat man das Gefühl, dass es nicht so geschmeidig läuft im Leben. Da gehen Dinge schief, etwas kaputt oder es klappt einfach nicht wie geplant. Besonders unangenehm sind diese „Ausfälle“, wenn man sich in einer neuen Umgebung oder veränderten Situation befindet und wenn es Schlag auf Schlag kommt.

Wenn wir ans Schicksal glauben würden, wären wir vielleicht schon wieder auf dem Weg zurück nach Deutschland. Zwischendurch hatten wir nämlich das Gefühl, dass all die kleinen und großen Pannen aus bestimmen Gründen geschehen würden. Dass unser Plan auf Bornholm langfristig leben zu wollen einfach nicht funktionieren soll. Dass irgend eine höhere (nicht bekannte) Macht gegen uns ist und wir gefälligst wieder in unser altes Leben zurückkehren sollen.
Vom Krankenhaus-Aufenthalt angefangen, der Sturz vom Baum, einem defekten Auto, über den Wegfall des kostenfreien Dänisch-Sprachkurses und andere Dinge in den wenigen Wochen. Daran kann man nun verzweifeln oder aber den Kopf heben und lächelnd weitermachen.

Das Ziel vor Augen

Motivierend sind die Begegnungen mit anderen Auswandern. So haben wir eine deutsche Familie kennengelernt, die bereits über 8 Jahre sehr zufrieden auf der Insel lebt. Natürlich wünschte ich mir, dass wir schon soweit wären wie sie: Dänisch sprechen, eine Arbeit und Anschluss haben und in einem hyggeligen warmen (!) zu Hause wohnen. Aber die Anfangsschwierigkeiten hinter sich bringen, integriert und angekommen zu fühlen, braucht seine Zeit. Die nehmen wir uns und werden die vermeintlich schlechten Zeichen ignorieren.

Man darf trotz all der kleinen Katastrophen nicht vergessen, was in den letzten Wochen richtig gut geklappt hat. Ohne Registrierung kann unser kleiner Sohn den Kindergarten besuchen, die Jungs fühlen sich zunehmend sicherer in der fremden Sprache und haben schon erste Freunde gefunden. Wir sind bisher auf sehr nette, offene und hilfsbereite Menschen getroffen. Mit jedem Tag lernen wir unsere neue Heimat besser kennen und finden uns besser zurecht.

Und wie mein Schwiegervater mir bei der Abreise auf den Weg gab, ist das erste halbe Jahr das Schwierigste und durch dieses muss man sich „einfach durchbeißen“. Recht hat er wohl (liebste Grüße an dieser Stelle!).

Ein besonderer Gruß geht an meine Cousine die mich zu diesen Gedanken inspiriert hat 😘