Besuch im Hospital

Besuch im Hospital

12. September 2019 1 Von Sophie

Wenn beim Übergang vom Sommer zum Herbst die ersten Nasen laufen, dann ist man zwar etwas genervt aber noch nicht beunruhigt.
Wenn Husten dazu kommt, denkt man sich „Mist, nun ist es doch eine dicke Erkältung geworden“. Aber wenn der Husten in ein nächtliches Bellen übergeht, das Kind kaum Luft bekommt und weint vor Halsschmerzen, dann bekommt man doch Panik und fährt so schnell der Volvo darf ins Insel-Krankenhaus nach Rønne. So geschehen bei unserem Jüngsten letzte Woche.

Das kleine Hospital hat alles was ein gutes Versorgungskrankenhaus auf einer knapp 40.000-Mann-Insel benötigt. Von Jordemoder (Geburtshilfe) bis røntgen og skanning (Röntgen und Scannen) findet sich alles in dem Flachbau wieder.
Ins Krankenhaus  kommt man eben auch im Notfall über die Akutmodtagelse (Rettungsstelle), so wie wir. Wir wurden sehr nett und schnell auf- und das Leiden des jungen E. sehr ernst genommen. Im Behandlungszimmer kamen die Schwestern oft zu uns, schauten immer freundlich nach dem kleinen Patienten (und seinen etwas geschockten Eltern), es wurden kleine Scherze gemacht und viel Geduld bewiesen. Manches davon sogar in deutsch, denn einige Ärzte und Schwestern können etwas tysk sprechen.

 

Wegweiser

Überhaupt war hier wieder die Gelassenheit der Bornholmer spürbar. In ruhiger Art wurde man über die nächsten Schritte aufgeklärt und das Angesagte auch zeitnah ausgeführt. Kein ewiges Warten auf den Arzt oder Dauerklingeln nach der Schwester nötig, wie wir es in Deutschland oft erlebt haben. Nun mag es daran liegen, dass das Krankenhaus klein ist und die Dänen vielleicht auch nur bei wirklichen Notfällen in der Rettungsstelle sitzen (dürfen). Übervolle Zimmer haben wir nicht gesehen, was wiederum das entspannte Personal erklärt.

Entspannt und lustig war auch die Patienten-Clownin, die unsere beiden Jungs mit Luftballon-Tieren und Seifenblasen bei Laune gehalten hat. Ein großer Spaß, auch mit Fieber.
Am Ende eines anstrengenden Tages lagen der Kleine und seine Mama zur Beobachtungs-Übernachtung in ihren Krankenhaus-Betten – allein in einem Vierbett-Zimmer. Die Behandlung stand fest, die Tests wurden in regelmäßigen Abständen durchgeführt und das Essen war reichlich und schmackhaft.

Vom Beginn der Behandlung an stehen die Bornholmer Oberärzte mit der Kinderstation im Kopenhagener Klinikum in Verbindung und stimmen sich zu den einzelnen Patienten ab. Immer freitags fliegt dann der Kinderarzt aus dem Hauptstadt-Krankenhaus auf die Insel und hält persönlich Visite. So ist unsere Abschlussbehandlung mit der diensthabenen Kinderärztin schnell und gründlich verlaufen, da sie über den Verlauf der Krankheit täglich unterrichtet wurde.

Unser Eindruck vom Bornholmer Krankenhaus ist ein sehr positiver. Wir fühlten uns zu jeder Zeit gut aufgehoben und kommen jetzt gerne häufiger.
Ach nee, lieber doch nicht!