Heim care

Heim care

24. August 2019 2 Von Holm Bourne

Eine Unterkunft – und sei es nur für die ersten Wochen – zu finden, war eine wesentliche Bedingung für unsere Auswanderung. Das wir dieses Landhaus gefunden (und bekommen) haben, war wohl ein Glücksfall.

Wären wir die Camper, die wir manchmal sein möchten, so würde unser Wohnmobil auf irgendeinem Parkplatz stehen, von wo aus, unsere jeweils neue Umgebung erkundet wird. Sind wir aber nicht! Stattdessen war es uns wichtig, zu wissen, wo wir – und sei es nur für den Anfang – landen werden. Lange haben wir deswegen nach einer Unterkunft auf Bornholm gesucht, die uns das Gefühl gibt, hier tatsächlich langfristig wohnen zu können.

Ein typisches Ferienhaus kam dafür nicht in Frage, da diese sehr teuer und dabei relativ klein sind. Außerdem wollen wir länger bleiben als die typische Saison andauert. Eine Mietwohnung, auch noch möbliert, zu finden, haben wir versucht, sind aber dann wohl an unseren Sprachkenntnissen und an dem sehr dünnen Angebot gescheitert, da man eine Unterkunft hier eher kauft als mietet. AirBnB war auch eine Überlegung und hätte sogar annehmbare Varianten geboten, obwohl die Dauer unserer Anmietung auf so einer Plattform eher unüblich ist.

So war es dann ein Glücksfall, dass wir auf das Haus in der Nähe von Aakirkeby gestoßen sind. Ohne konkretes Ziel habe ich auf ebay-Kleinanzeigen mal nach „Bornholm“ gesucht und bin dabei nicht nur auf Möbelstücke mit diesem Namen und die gleichnamige Kleingartenkolonie in Berlin gestoßen, sondern eben auch auf das Angebot, dieses Haus zu mieten. Ein paar Nachrichten und Telefonate später waren wir dann mit der Besitzerin, die auch in Berlin lebt, zum Kaffee verabredet….

Wenige Wochen später

Wir fahren auf Bornholm eine Landstrasse entlang. Dort wo das Haus sein soll, ist nur eine dichte Baumgruppe inmitten eines Getreidefeldes erkennbar. Wäre da nicht der Dannebrog, der zwischen den Wipfel hervorlugt und die Zufahrt vom Straßenrand, wir wären weiter gefahren und hätten wohl das Navigationssystem verflucht.

So aber fahren wir über einen kleinen Feldweg auf das dichte Grün zu, welches sich dabei nach und nach offenbart. Was wir dann sehen ist nicht nur ein Haus, sondern könnte genauso gut als Postermotiv für Landlust und ähnliche Zeitschriften durchgehen.

Zufahrt zum Haus


Umgeben von Bäumen und Hecken steht da ein großes Landhaus mit idyllischem Garten. Hier werden wir wohnen, aber es wäre ebenso ein guter Platz für ein verträumtes Sommer-Café.

Dänische Türen werden auf und zugeschlossen, indem man die Klinke dabei nach oben drückt. Unsere staunend offen stehenden Münder, dürften den gleichen Impuls gebraucht haben. Während die Eltern den großen Kühlschrank, das Cerankochfeld und die Spülmaschine wohlwollend zur Kenntnis nehmen, probieren die Kinder die alte Wäschemangel aus.

Küche


Gleich nebenan geht es in ein riesiges Wohnzimmer mit reichlich Sitzgelegenheiten. Toll eingerichtet, sehr hell und freundlich, durch die vielen Fenster. In den nächsten Tagen wird es sich allerdings als kühlster Raum herausstellen.

Wohnzimmer

Was uns das Dachgeschoss zur beliebtesten Etage des Hauses erkoren lässt. Gerade jetzt im Spätsommer und mit den Fenstern nach Süden raus, ist der gesamte Bereich, inkl. der Schlafzimmer, am egmütlichsten. Auch die Kinder spielen hier am liebsten. Leider haben sie von hier oben den weitesten Weg zur Toilette – falls sie mal nachts rausmüssen.


Vom Eltern-Schlafzimmer haben diese dafür den weitesten Weg zu einem starken WLAN-Signal – falls sie mal nachts ranmüssen (ans Internet). Für den Augenblick verfliegt der Kummer darüber jedoch recht schnell, wenn man den Blick zum Fenster wendet. Durch das Laub des angrenzenden Walnussbaums bahnt sich das Licht der Abendsonne seinen Weg in unsere Herzen.